So gefährlich sind die Alu-Brezen

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So gefährlich sind die Alu-Brezen

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So gefährlich sind die Alu-Brezen

Focus.de - December 5, 2014

Das Lieblingsgebäck vieler Bundesbürger ist knusprig, salzig - und häufig mit Schadstoffen belastet. Verbraucherschützer schlagen nun Alarm: Jede fünfte Breze in Bayern enthalte zu viel Aluminium. Besonders schädlich ist das Leichtmetall für Kinder.

Zum Weißwurst-Frühstück oder auch pur - Bayern lieben ihre Breze. Auch und gerade bei Kleinkindern ist das bayerische Nationalgebäck beliebt. Doch laut Recherchen der Süddeutschen Zeitung ist das Laugengebäck stark mit Aluminium belastet und stellt damit eine Gefahr für die Gesundheit dar. Die Zeitung zitierte den Sprecher der Verbraucherzentrale Bayern: Demnach müsste jede fünfte Brezel aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie den zulässigen Höchstwert überschreitet.

Der Richtwert für die zulässige Höchstmenge an Aluminium im Laugengebäck liegt bei zehn Milligramm pro Kilo. Doch laut Zeitungsbericht stellen bayerische Lebensmittelkontrolleure bei ihren Kontrollen immens erhöhte Werte fest. Der Rekord: Die Produkte eines Bäckers kamen sogar auf 156 Milligramm Aluminium je Kilo Brezen.

Natürlich und doch gefährlich

Aluminium galt lange Zeit als harmlos. Doch neue Studien warnen vor möglichen gesundheitlichen Risiken. Aluminium steht inzwischen in Verdacht, den Ausbruch von Alzheimer oder auch Brustkrebs zu begünstigen. Einige Forscher warnen zudem, dass das Metall bereits in geringen Mengen das Nervensystem von Kleinkindern schädigen könne.

Da das Leichtmetall auf natürliche Weise in der Erde vorkommt, nehmen wir es schon allein durch die Nahrung auf. In der Regel scheidet der Körper das Aluminium wieder über die Nieren aus. Laut Bundesamt für Risikoforschung ist die akute Toxizität, die wir durch das Essen aufnehmen, gering. Doch im Laufe des Lebens sammelt sich das Leichtmetall vor allem in der Lunge und dem Skelettsystem an.

Alu in Cremes, Kuchenglasur und Deos

Laut Statistiken nimmt ein 70 Kilogramm schwerer Mensch allein durch die Nahrung pro Woche durchschnittlich 14 bis 35 Milligramm Aluminium auf. Der Grenzwert liegt laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei 70 Milligramm pro Woche, also deutlich höher. Dennoch geben Forscher keine Entwarnung. Denn das Leichtmetall findet sich in zahlreichen Alltagsprodukten: Autolacke, Cremes, Deos, Lebensmittelverpackungen und auch in Lebensmittelzusatzstoffen.

Die EFSA empfiehlt: Mehr als ein Milligramm je Kilo Körpergewicht und Woche sollte ein Mensch nicht aufnehmen. Weil Aluminium jedoch auch in einem hohen Maß natürlich vorkommt, schätzen Forscher des Bundesamts für Risikoforschung, dass wir vermutlich die wöchentliche tolerierbare Aufnahmemenge schon allein durch die Lebensmittel ausschöpfen. Sind Lebensmittel zu stark belastet, werden die Grenzen der Unbedenklichkeit schnell überschritten - vor allem bei Kindern.

Praktikable Lösungen suchen

„Das Problem mit den belasteten Brezen ist schon länger bekannt“, gibt Wolfgang Filter, Geschäftsführer des bayerischen Landes-Innungsverbands für Bäcker, auf Anfrage von FOCUS Online zu. Das Problem: Die Lauge, mit der die Brezenteiglinge besprüht werden, ist scharf und greift die Alu-Bleche an. Dabei lösen sich Metallpartikel und gelangen in den Teig. Weil das Leichtmetall ein guter Hitzeleiter ist, setzen viele Bäcker auf Aluminium.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, kündigte die bayerische Verbraucherministerin Ulrike Scharf (CSU) bereits schärfere Kontrollen und Bußgelder für Bäcker an. In den Augen von Wolfgang Filter erzielen Geldstrafen langfristig jedoch nicht den erwünschten Erfolg. Er setzt auf Aufklärung: „Bäcker sind Handwerker, für die Praktikabilität wichtig ist." Etliche lehnten die von Verbraucherschutzzentralen geforderten Backbleche aus Edelstahl allein aus praktischen Gründen ab. Denn Laugengebäcke kleben während des Backens am Edelstahl fest und es dauere länger, bis die Produkte fertigbacken.

Denn das Problem, so Filter, seien nicht Alu-Backbleche, sondern die Zeit, die die Teiglinge auf den Blechen liegen, bevor sie in den Ofen kommen. „Bis die Brezen in die Ofen kommt, vergehen zehn Minuten. Und genau in dieser Zeit zersetzt die ätzende Natronlauge das Aluminium an. Viel effektiver seien laut Filter zum Beispiel schonendere Herstellungsverfahren und Aufklärung.

SOURCE:
http://www.focus.de/familie/ernaehrung/ ... 25041.html
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