Neuer Klima-Skandal

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pfpcnews
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Neuer Klima-Skandal

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Kälte-Gas in Autos, Getränkeautomaten und Kühltruhen

Bild - 6. April, 2007

Frankfurt – Alle Welt redet von Kohlendioxid (CO2) als Klimakiller Nummer eins. Doch das Kältegas HFC 134 a ist dreitausendmal schädlicher und gefährlicher für unser Weltklima als CO2. Und es befindet sich praktisch überall: in den großen Kühltruhen der Supermärkte, in Auto-Klimaanlagen und in Getränkeautomaten. Außerdem wird HFC 134 a bei der Herstellung von Schaumstoffen eingesetzt.

Das Fluor (F) in der Verbindung ist extrem stabil, bleibt gut 20 Jahre lang unzerstörbar in der Atmosphäre und heizt dort das Weltklima auf.

„Der Treibhauseffekt von HFC 134 a ist extrem groß“, bestätigt Winfried Schwarz vom Umweltforschungsbüro in Frankfurt. Der Experte hat im Auftrag der EU und des Umweltbundesamts Studien über das Kältemittel erstellt. Er fand heraus, dass die Leckage-Rate sehr hoch ist. Schwarz: „HFC 134 a verschwindet mit der Zeit einfach durch Ventile und entweicht durch die Schläuche. Die Rückgewinnungsrate ist deshalb äußerst gering.“ Das bedeutet: Ist das Kältegas erst freigesetzt, gibt es kein Zurück!

Für Wolfgang Lohbeck, Klimaexperte von Greenpeace, ist es ein Skandal, dass das Kältegas HFC 134 a heute überhaupt noch produziert wird: „Wenn wir die Herstellung nicht stoppen, werden sich nach Berechnungen von Experten im Jahre 2050 so viele Moleküle des Gases in der Atmosphäre befinden, dass der Klimakiller-Effekt den des Autoverkehrs schlägt.“

Mehr als 400 000 Tonnen HFC 134 a werden heute pro Jahr weltweit hergestellt – hauptsächlich in den USA und Japan. In den 90er-Jahren galt das Kältegas als willkommene Alternative für das ozonschädigende FCKW, an das sich jeder noch als Treibmittel in Spraydosen erinnert. Das Chlor (C) in diesem Stoff hat die Ozonschicht zerstört. Man wollte das Ozonloch schnell stopfen, doch an die Folgen fürs Weltklima dachten damals nur wenige Experten.

Wolfgang Lohbeck von Greenpeace hat dem HFC 134 a den Kampf angesagt. Am Freitag brachte er Vertreter von Weltkonzernen wie Coca-Cola, Unilever, McDonald’s und Pepsi zu einem Krisengipfel in Frankfurt an einen Tisch. Ziel der Veranstaltung war eine verbindliche Absichtserklärung der Konzerne, das Kältegas in ihren Anlagen zu ersetzen.

Coca-Cola reagierte sofort.

„Wir investieren über 40 Millionen US-Dollar, um das Klimagas in unseren Getränkeautomaten so schnell wie möglich zu eliminieren“, verspricht Salvatore Gabola, Europa-Chef der Öffentlichkeitsabteilung von Coca-Cola in Brüssel. Die ersten 3000 klimagasfreien Cola-Automaten werden in Deutschland stehen.

SOURCE:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/20 ... ruhen.html
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